Haus X

Als Platz für die neuen Grabungen wurde 2009 das auf der obersten Terrasse des Siedlungshügels gelegene, in den Hang eingetiefte sog. „Haus X“ ausgewählt, an dem Osmund Menghin 1954 zwar mit Arbeiten begonnen hatte, das Gebäude aber weder vollständig freilegte, noch publiziert hatte. 

Der Bereich stellte sich als eingetiefte, völlig zugewachsene und z.T. zugeschüttete Senke dar. Im Westen waren noch Teile des alten Mauerwerks der West-, Nord- sowie einer Gangmauer oberirdisch sichtbar. Nach der Entfernung des gesamten Bewuchses, zahlreicher Büsche, aber auch vereinzelter Bäume, deren Wurzelwerk die Mauern bereits stark gestört hatten, wurde das Gebäude vollständig freigelegt.


Es zeigte sich der nahezu rechteckige Grundriss eines Bauwerks, welches ursprünglich in den gewachsenen Lehm- bzw. Schotterboden eingetieft worden war. Der Zutritt erfolgte über einen an der Westseite gelegenen Süd-Nord orientierten Korridor, der somit die gesamte Westseite des Hauses einnahm und an seinem Ende in den östlich gelegenen Innenraum mündete. Sämtliche Gangmauern waren in Trockenbauweise aus massiven Steinen errichtet, deren Sichtseiten jeweils flach abgearbeitet worden waren. Die Zwischenräume dürften wohl ursprünglich mit Lehm ausgestrichen worden sein. Das Innere des Gebäudes war ursprünglich aus Holz, wahrscheinlich in Blockbauweise errichtet worden.

 

Der massive Korridor während und nach den Grabungeen 2009

 

Im Zuge der Konservierungsmaßnahmen nach der Grabung wurden die Zwischenräume der Trockenmauern sowie die sichtbare Hinterfüllung wieder mit lokal anstehendem Lehm verfüllt und dadurch stabilisiert. Aufgrund der Hinweise im Grabungsbefund konnte im Innenraum an allen vier Seiten in unterschiedlicher Höhe die ursprünglich vorhandenen Holzeinbauten in Blockbauweise rekonstruiert werden. Zur weiteren Sicherung der freigelegten Überreste wurde das gesamte Gebäude von einem modernen Schutzbau überdacht.